Projektinformation
- Bezeichnung des Projektes: Reconnaître les Acquis en Formation par le Travail / Work-based learning recognition
- Akronym: RAFT
- Fördernummer: 2020-1-FR01-KA202-080279
- Programm: ERASMUS + KA2 – Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und zum Austausch über bewährte Verfahren (KA202)
- Projektlaufzeit: 1/11/2020 – 31/10/2023
- Projektkoordination: Association de Gestion des Fonds Européens, France
Das Projekt RAFT Anerkennung von arbeitsbasiertem Lernen – “Reconnaître les Acquis en Formation par le Travail” – arbeitet an der Validierung und Anerkennung von Wissen und Fähigkeiten, die in einer arbeitsverbundenen Ausbildungssituation erworben wurden. Insgesamt arbeiten acht Partnerorganisationen aus sechs europäischen Ländern (Frankreich, Belgien, Österreich, Italien, Lettland und Slowenien) in diesem Projekt zusammen.
Hintergrund
Europäische Studien haben die vielfältigen Formen der in Europa organisierten arbeitsbezogenen Aus- und Weiterbildung hervorgehoben und Empfehlungen in Bezug auf Schlüsselkompetenzen für Lehrende im Bereich arbeitsbasiertes Lernen/Training entwickelt. Trotz der hohen Bedeutung, die dem arbeitsverbundenen Lernen zukommt, besteht die Schwierigkeit der Validierung und Anerkennung von solcherart erworbenen Lernergebnissen. Gerade für formal gering qualifizierte Personen ist arbeitsverbundenes nicht-formales bzw. informelles Lernen von hoher Bedeutung. Es ermöglicht formal Geringqualifizierten, höherwertige Aus- bzw. Weiterbildungen zu erhalten sowie weiterführende Ausbildungswege zu erreichen. Jedoch ist die offizielle Anerkennung in Form einer Zertifizierung oder gar einer beruflichen Qualifikation (unterhalb eines Lehrabschlusses) flächendeckend noch nicht möglich.
Ziele
Das Projekt RAFT beteiligt sich an der Entwicklung von Bewertungssystemen, die eine qualitätsgesicherte Validierung und Anerkennung von arbeitsbezogenem Lernen ermöglichen. Wissen und Fähigkeiten, die in einer arbeitsverbundenen Ausbildungssituation erworben werden, sollen Anerkennung finden. Hierbei soll der grundsätzlich nicht-formale Kontext der Trainingssituation (arbeitsbasiertes Lernen) erhalten bleiben. Das Projekt zielt darauf ab:
- einen klaren, präzisen und relevanten Referenzrahmen zu schaffen,
- einen Bewertungsprozess zu entwickeln, der auf den Ausbildungsprozess zugeschnitten ist,
- einfache, konkrete und objektive Beobachtungsinstrumente zu entwickeln sowie
- einfache, konkrete und individualisierbare Berichtswerkzeuge bereitzustellen.
Dieser neue Ansatz wird es ermöglichen, relevante/erforderliche Kompetenzen – berufliches Fach- und Methodenwissen sowie berufsbezogene personale und sozial-kommunikative Fähigkeiten – sichtbar zu machen. Dadurch kann für formal gering qualifizierte Personen die Teilhabe am Erwerbsarbeitsleben verbessert werden.
Projektergebnisse
Folgende Ergebnisse werden während der Laufzeit des RAFT Projektes erarbeitet und sukzessive bereitgestellt:
Leistungen
Das Projektkonsortium wird gemeinsam die folgenden Leistungen erbringen:
Bewertungskriterien für die Validierung von arbeitsbasiertem Lernen in der Gastronomie bzw. der Gärtnerei/Landschaftspflege werden ausgehend von beruflichen Anforderungen (als Referenzrahmen) entwickelt.
Eine Handreichung zu innovativen Methoden für die Validierung von nicht-formalem und informellem Lernen wird entwickelt. Dieses soll den beruflichen Ausbildner*innen als Grundlage dienen, um die entwickelten Instrumente (Referenzrahmen und Bewertungsinstrumente) verstehen und anwenden zu können. Dieser Leitfaden wird einen Abschnitt über die verschiedenen Instrumente zur Förderung der Validierung und/oder Anerkennung von entsprechenden Kompetenzen enthalten. Insbesondere kann diese Handreichung die Erstellung von Open Badges oder die innovative und individuelle Karriereförderung voranbringen.
Handreichung für die Anerkennung von Lernergebnissen, die auf nicht-formalem (in einer arbeitsverbundenen Ausbildungssitution) oder informellem Weg (im Prozess der Arbeit bzw. in der Lebenswelt) erworben wurden und dem Bewertungsrahmen entsprechen.
Gemeinsame Schulung von Ausbildner/innen
Bei der Schulung von Ausbilder/innen werden 16 Fachleute für drei Tage zusammenkommen. Sie werden in die Alpha-Versionen der von RAFT entwickelten Handreichungen eingeführt. Ziel ist, dass diese Fachleute die Qualitätsrichtlinien in ihrer Bildungsarbeit zum Wohle der Lernenden einsetzen können.
Veranstaltungen für und mit Multiplikator/innen
Sobald alle oben dargestellten Leistungen fertiggestellt sind, wird jede Partnerorganisation eine Veranstaltung in ihrer Region organisieren. Insgesamt werden eine europäische und sieben regionale Konferenzen durch das RAFT-Konsortium organisiert.
Informationsmaterialien
Es werden verschiedene Materialien zusammen mit der Projekt-Website und der Facebook-Seite entwickelt.
Alle entwickelten Handreichungen und Materialien werden der interessierten Öffentlichkeit in den sechs im RAFT Projekt vertretenen Sprachen auf dieser Website zur Verfügung stehen.